Der Starfriseur, Azubine Pixie und Du.
Heute hast du einen Friseurtermin. Waschen, Schneiden, Föhnen. Aber nicht irgendwo, heute gönnst du dir mal was und gehst zu einem echten Berliner Starfriseur.
Der ist zwar ein bisschen teurer, dafür wird man ganz speziell behandelt und ist einfach ein anderer Mensch danach.
Weil du dich schon so drauf freust, bist du etwas zu früh dran. Der Starfriseur ist noch in der Pause. Stattdessen nimmt dich seine Azubine Pixie in Empfang. Du darfst dich schonmal auf den Frisierstuhl setzen. Während du noch darüber nachdenkst wie unerwartet kurz der Nylonkittel dieser attraktiven Dienstleisterin ist, wird auch schon die Halskrause fest um deine Gurgel gespannt. Pixie erklärt dir, dass dadurch unkontrollierte Kopfbewegungen während des Haarschnitts verhindert werden. Dann kommt sie mit einer Ladung Frisierumhänge. „Nylon oder PVC? Oder lieber unsere gute alte Dederon Schürze?“ Torerogleich schwingt sie das Cape über dich und zieht nochmal kräftig an deinem Hals. „Oh, das war zu fest?“ Pixie streichelt verständnisvoll über den ganzen Umhang, lockerer macht sie ihn aber nicht, keine Zeit, denn jetzt geht es zum Haare waschen.
Pixie ist sehr serviceorientiert. Sie fragt dich was dir lieber ist: Kopfüberwäsche, Aufrechtwäsche, Wäsche nach hinten, Wascheimer oder Wäsche im knien. Na sowas, da kannst du dich gar nicht richtig entscheiden. Pixie ordnet die „aufrechte Sitzwäsche“ an, das wäre besonders bequem für dich. Allerdings könnte deine Hose unterm Umhang dabei nass werden. Pixie überzeugt dich, dass es das Beste ist, wenn du einfach alles ausziehst, bis auf den Umhang natürlich und der bedeckt dich ja.
Als du soweit bist schmeisst Pixie die Brause an und nimmt die grosse Shampooflasche in die Hand. Pixie liebt Schaum. Und weil das hier ein kundenorientierter Servicesalon ist, rinnen bald die dicksten Schaumtropfen über dein Gesicht während zarter Schaumflaum deinen Rücken kitzelt und Pixies starke Finger einfühlsam deine Kopfhaut massieren. Ups, etwas Schaum ist sogar bis in deinen Schoss gerutscht. Pixie kümmert sich darum. Und gerade als du so richtig auf Schaumwolke sieben schwebst, kommt der Chef.
„Was ist denn hier los, Pixie? Der arme Mensch ist ja gar nicht mehr zu erkennen vor lauter Schaum!“ „Es gefällt ihm aber, Chef, kuck mal.“ Pixie hebt den Umhang an und zeigt ihrem Vorgesetzten stolz das Ergebnis ihrer Arbeit. Stimmt da ragt etwas hervor. Der Starfriseur kuckt ganz genau hin. Wie peinlich!
„Na gut, Pixie“ sagt der Starfriseur, „aber jetzt wird’s Zeit für unseren Starhaarschnitt. Frottiere unseren Gast bitte von oben bis unten gut durch und dann bring ihn zu unserem neuen Friseursessel.“
Oh ja! Pixie liebt den vollelektronischen Friseurstuhl mit der schicken Fernbedienung, auf dem kann man so schön Achterbahn fahren mit dem Gast. Damit er dabei nicht runterfällt, schnallt sie ihn ordentlich an. Gut, dass an diesem fliegenden Sessel viele Gurte montiert sind und es Schalen gibt, in die man die Beine legen und festfesseln kann. Man kann sogar jeden Finger einzeln einspannen, um dem Gast ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Ausserdem kann er dermassen vollfixiert auch nicht wegrennen. Und das ist gut, jedenfalls für die Friseurazubine Pixie, denn sie beschliesst schon mal mit dem Haare schneiden anzufangen bis der Chef da ist.
Bis hierhin gefiel dir das ganze ganz gut, aber als du siehst wie Pixie die scharfe Schere in die Hand nimmt wird dir doch etwas mulmig. Jetzt entdeckst du auch noch die dicke Rasurmaschine und ein glänzendes Messerset für Nassrasur. Also jetzt musst du mal was sagen, schliesslich bezahlst du hier für einen Starhaarschnitt vom Master S und nicht für Verstümmelung durch den Lehrling!
Aber gerade als du den Mund aufmachst, schiebt Pixie einen Knebel in ihn rein. „Das ist nur damit dich der Chef nicht schreien hört falls ich in dein Ohr reinschneide, ich mach‘ das ja noch nicht so lang. Aber Übung macht die Meisterin, stimmt’s?“
Stumm und mit weit aufgerissenen Augen liegst du vollkommen ausgeliefert da und siehst wie Pixie die Schere ergreift. Schnipp! Schon fallen die ersten Haare zu Boden. Schnapp! „Noch ein Büschelchen, die schneidet ja gut!“ freut sich Pixie und lacht als die Tür aufgeht und der Chef reinkommt.
„Also Pixie, was machst du denn jetzt schon wieder, dich kann man ja nicht einen Moment allein lassen mit der Kundschaft!“ „Ich muss doch auch mal üben Chef, wie soll ich denn sonst so gut werden wie du?“, schleimt sich Pixie ein.
Der Chef verdreht die Augen und weist Pixie an den armen aufgeregten Kunden zu beruhigen. „Ab unter den Umhang mit dir! Damit ich hier mal in Ruhe Haare schneiden kann.“
Azubine Pixie kriecht unter den Friseurumhang. Brav streichelt sie den versteiften Gast zur Beruhigung, und nimmt auch den entspannenden Massagestab zur Hand. Da entdeckt sie eine kleine Öffnung im Dunkeln, was da wohl alles reingeht? Ihr Finger bestimmt, vielleicht sogar die ganze Shampooflasche?, fragt sie sich, als sich vom Rand ihres Sichtfelds das glänzende Nassrasurset in Erinnerung ruft …